Eröffnung der Ausstellung „Verehrt, Verfolgt, Vergessen – Opfer des Nazionalsozialismus beim FC Bayern

Veröffentlicht am 05.05.2024 in Allgemein

Foto P Konz - v.links - Röhrl, Treintl, Auer, Koch, Griese Heindl, Wittmann, Luges, Schmid, Hagendorn, Maß

Gemeinsam mit dem SPD Arbeitskreis Labertal, präsentierte die SPD Aufhausen-Sünching am Wochenende die Ausstellung des FC Bayern Museums „Verehrt, Verfolgt, Vergessen – Opfer des Nazionalsozialismus beim FC Bayern München.

Die Wanderausstellung des FC Bayern Museums ist 2016 unter dem Motto „Gegen das Vergessen – für die Erinnerung“ entstanden. Seither kann sie ausgeliehen werden und war so in ganz Deutschland unterwegs, aber unter anderem auch schon im Los Angeles Museum of the Holocaust.

Im Mittelpunkt standen 130 Vereinsmitglieder mit, zum großen Teil, jüdischer Herkunft. Auf einer Weltkarte wurde ihr Weg der Emigration, Deportation und Tod unter der Überschrift „Wo sind sie“ dargestellt. Sieben Biographien, darunter die des Ehrenpräsidenten Kurt Landauer und des Spielers von 1911 bis 1919, Hary Engel, wurden ausführlich beleuchtet.

Der SPD Arbeitskreis Labertal zeigte die Ausstellung nun während 38 Tagen in 11 Stationen. Zu sehen war sie unter anderem in Mallersdorf, Geiselhöring, Rottenburg und Schierling. Die letzte Station war am Freitag Aufhausen.

Die Eröffnung der Ausstellung war am Freitag im Gemeindesaal in Aufhausen. Hubert Wittmann, der Vorsitzende der SPD Aufhausen-Sünching, freute sich in seiner Begrüßung über die große Anzahl von Besuchern. Unter ihnen waren der Aufhausener Bürgermeister, Toni Schmid, der Wenzenbacher Bürgermeister und SPD Unterbezirksvorsitzende, Sebastian Koch, die SPD Co-Kreisvorsitzende Gaby Griese Heindl und Karin Hagendorn, die für den Arbeitskreis Labertal die Ausstellung organisierte.


Bürgermeister Schmid sprach das Grußwort für die Gemeinde. Er war beeindruckt, da er die Ausstellung, die erst vor kurzem in der Allianz Arena gesehen hat, jetzt in Aufhausen ist.
Schmid betonte, wie wichtig Ausstellungen wie die gezeigte sind um aus der Geschichte zu lernen, äußerte aber Zweifell, ob die die Menschheit jemals schaffen wird.

Die SPD Co-Kreisvorsitzende Gaby Griese Heindl stellte in ihrer Rede zur Ausstellungseröffnung dar, wie wichtig es ist, die Gedenkkultur in die Orte tragen, um zu zeigen, dass Freunde zu Tätern wurden und den Opfern ein Gesicht zu geben.
„Die Ausstellung macht sehr deutlich, was Nie Wieder wirklich bedeutet“, so Griese Heindl.
Vorbildlich fand sie, wie sich der FC Bayern in der aktuellen Diskussion positioniert. Von Trainer Tuchel „gegen Extremismus kann es keine Stimme zuviel geben“, bis zu den Fans mit dem Banner „Wenn die Parteien der Mitte der AfD nach dem Mund reden, rückt das Land nach rechts - wer hätte es gedacht?!" das auf Plakaten in der Südkurve zu lesen war.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD Aufhausen Sünching, Andrea Luges, leitete mit einem Zitat von Konstantin Wecker „Wenn sie jetzt ganz unverhohlen, wieder Nazi-Lieder johlen, dann steh auf und misch dich ein: Sage nein!“ auf die Organisatorin der Ausstellung Karin Hagendorn über.

Hagendorn übermittelte erst die besten Grüße von der SPD Generalsekretärin Ruth Müller, der Schirmherrin der Ausstellung, die leider nicht kommen konnte.
Der FCB stieg seit  seiner Gründung 1900 schnell zu guten Club auf und wurde unter anderem wegen der Arbeit seines Präsidenten, Kurt Landauer, eines Deutschen jüdischer Herkunft, 1932 deutscher Meister, so Hagendorn.  
Natürlich ging die Zeit nach der Machtergreifung der Nazis nicht spurlos an dem FCB vorüber. Als liberaler Club hat der Verein aber die jüdischen Mitglieder bis 1935 nicht verdrängt, erklärte Hagendorn. Zudem betonte sie, dass sich der liberale Geist bis heute beim FC Bayern gehalten hat so wird zum Beispiel na wie vor nicht nach Religionsangehörigkeit gefragt.


Josef Röhrl und Xaver Treintl lasen anschließend aus dem Buch „Adressat unbekannt“ von Kathrine Kressmann Taylor über das Ende einer Freundschaft zweier Geschäftsleute in der Zeit von 1933 bis 1934.
Josef Röhrl übernahm die Rolle des jüdischen Galeristen Max Eisenstein aus San Francisco. Xaver Treintl die Rolle des Münchener Martin Schulse, dessen Opportunismus sich im Lauf des Buches immer mehr in einen glühenden Fanatismus wandelte.

 

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