Treffen mit den Aufhausener Asylbewerbern im Rahmen der Ausstellung Flucht und Vertreigung 1945 / 1946

Veröffentlicht am 20.11.2015 in Lokalpolitik

Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung "Flucht und Vertreibung", die das Ankommen der evangelischen Christen in unserer Region in den Jahren 1945 und 1946 thematisiert, wurde die Idee geboren, sich auch mit den Vertriebenen der Gegenwart zu unterhalten. Daher trafen sich die SPD Aufhausen und interessierte Bürger der Gemeinde am Donnerstag in der Grundschule mit Asylbewerbern aus Aufhausen und Geiselhöring.

Nach einleitenden Worten des Aufhausener SPD Vorsitzenden Hubert Wittmann, der Parallelen zwischen der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und heute zog, erklärte der Sprecher des SPD Arbeitskreis Labertal, Rainer Pasta, die geschichtlichen Hintergründe den anwesenden Asylbewerbern. Pasta stellte u.a. auch dar, dass die Ankömlinge von damals, z.B. aus Schlesien oder dem Sudetenland, zwar evangelische Christen waren, jedoch für das katholisch dominierte Altbayern eine völlig fremde Religion, mit ungewohnten Ritualen hatten.

Im Anschluss setzten sich die Anwesenden,unter ihnen auch Bürgermeister Jurgovsky, zusammen um einander besser kennen zu lernen. Die Asylbewerber wurden gebeten, auch von ihrer Flucht zu erzählen. Ein Eriträer war von 2009 bis 2014 unterwegs. Ãœber den Sudan gelangte er nach Lybien. Sowohl im Sudan, als auch in Lybien, wurde er von den Behörden aufgegriffen und ins Gefängnis verfrachtet. Er wurde dort geschlagen, die Zustände sind katastrophal.
Im Sudan konnte er sich freikaufen, in Lybien gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Von Lybien aus fuhr er mit anderen in einem Holzboot Richtung Italien. Da das Boot nicht seetüchtig war, brachen irgendwann nachts die Holzplanken, das Boot drohte zu sinken. In letzter Sekunde konnten sie von einem Handelsschiff gerettet werden.

Den syrischen Flüchtlingen erging es nicht viel besser. Nachdem sie in der Türkei angekommen waren, fuhren sie mit einem Schlauchboot über die Ägäis nach Griechenland.
Zum Abschluss der hochinteressanten Begnung, beschlossen die Anwesenden, sich besser kennen zu lernen und Anfang November wieder zu treffen. Bei der Gelegenheit wollen die Syrer Gerichte aus ihrer Heimat kochen.

 

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